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04.01.2024

Präsident Ulrich Bopp hält Ehrenamt im Handwerk für unverzichtbar

Beim Thema Ehrenamt denkt man oft an Sportvereine, Feuerwehr oder das Deutsche Rote Kreuz. Das Handwerk wird dabei oft vergessen. Dabei ist das Ehrenamt die tragende Säule der Selbstverwaltung des Handwerks, ist auch Handwerkskammerpräsident Ulrich Bopp überzeugt.

Das Handwerk in Deutschland ist seit Jahrhunderten von der handwerklichen Selbstverwaltung geprägt. „Vom Vollversammlungsmitglied der Handwerkskammer über die ehrenamtlichen Prüfer im Gesellenprüfungsausschuss, den Lehrlingswart in der Innung oder Mitglieder in Gremien von Verbänden - sie alle erfüllen ehrenamtlich essenzielle Aufgaben der handwerklichen Interessensvertretung und Selbstverwaltung. Kurzum: Das Ehrenamt ist für das Handwerk unverzichtbar“, sagt Bopp.

Fachwissen unabdingbar für tragfähige politische Lösungen

Etwa 50.000 Handwerker sind in ganz Deutschland ehrenamtlich aktiv. Allein im Bereich der Handwerkskammer Heilbronn-Franken sind es rund 1.000 Personen. „Ihre Erfahrung ist unverzichtbar bei der Wissensvermittlung an die nächste Generation und bei der Besetzung von wichtigen Positionen“, so Bopp. „Wenn wir Handwerker uns nicht selbst vertreten und repräsentieren würden, würde die Politik entscheiden, ohne uns gehört zu haben.“ Doch für sinnvolle und tragfähige politische Lösungen brauche es Fachwissen. Dies wiederum könnten nur Handwerker liefern, die tagtäglich in den Ateliers, Werkstätten und auf Baustellen aktiv sind. „Deshalb verwaltet sich das Handwerk traditionell selbst und gibt sein Fachwissen gerne an Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker weiter“, erklärt Bopp.

Der Präsident der Handwerkskammer hofft, dass sich mehr junge Handwerkerinnen und Handwerker bereit erklären, ein Ehrenamt im Handwerk zu übernehmen. „Das ehrenamtliche Engagement bietet jungen Handwerkern die Möglichkeit, über den Tellerrand ihres Berufsalltags hinauszuschauen. Sie können nicht nur von der Erfahrung der älteren Generation lernen, sondern auch ihre eigenen Ideen und Perspektiven einbringen. Das stärkt nicht nur die Gemeinschaft, sondern fördert auch die berufliche Entwicklung und eröffnet neue Horizonte“, ist der Maurermeister überzeugt.

Niederschwelliger Einstieg möglich

Der Einstieg ins Ehrenamt im Handwerk kann niederschwellig erfolgen. „Die Innungen, Kreishandwerkerschaften und Verbände und natürlich auch die Handwerkskammer freuen sich über jeden Handwerker, der sich ein ehrenamtliches Engagement vorstellen kann.“ Wie viel Freude ein Ehrenamt im Handwerk mit sich bringt, weiß der Widderner aus eigener jahrzehntelanger Erfahrung. „Im und um das Handwerk habe ich sehr viele schöne Momente erlebt, und dabei durfte ich sehr viele tolle Menschen kennen lernen. Ehrlich gesagt möchte ich keinen einzigen Moment missen.“

Unterstützung erhalten am Ehrenamt Interessierte seit November im Rahmen der „Ehrenamtsakademie für das Handwerk“. Das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, ZDH-Zert und Würth geförderte Projekt ist eine Fortbildungsreihe, die sich an alle Handwerker richtet, die bereits ehrenamtlich im Handwerk aktiv sind oder sich dafür interessieren. Es werden drei verschiedene Seminarthemen angeboten: „Einführung ins Ehrenamt“, „Versammlungsleitung und Aufgabendelegation“ und „Rhetorik, Medien- und Bühnenauftritte“. Die Inhalte der verschiedenen Seminare bauen nicht aufeinander auf und unterliegen keiner Reihenfolge oder Verknüpfung. Die Angebote stehen allen Handwerkern in ganz Baden-Württemberg offen.

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